Chronik – TSV Grünwald

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Chronik

CHRONIK | TSV Grünwald

Am 11. Februar 1927 wurde der TSV Grünwald offiziell gegründet. Vorausgegangen waren Beratungen interessierter Grünwalder Bürger, die dem Aufruf des Bürgermeisters Martin Kneidl dazu Folge geleistet hatten. Gründungsort war das Gasthaus zum Franziskaner, heute Restaurant Eboli an der Endhaltestelle der Strassenbahn am Derbolfinger Platz. 82 Grünwalder waren bei der Gründungsversammlung anwesend, alle haben sich als Vereinsmitglieder eintragen lassen. Der Übungsplatz an der Straßenbahn wurde vom Landesbaurat zur Verfügung gestellt, die Gemeinde stiftete 1.000 Mark zur Anschaffung von Turngeräten.

Ein Vierteljahr später wurde bereits die Gründung einer Damenriege beschlossen.

Schon im ersten Jahr des Bestehens gab es viele Vereinsaktivitäten und Festivitäten. Die erste eigenständige Abteilung des Vereins wurde die Fußballabteilung, die auf Betreiben von Martin Pongratz 1928 gegründet wurde. Allzu viele Fußballvereine scheint es damals noch nicht gegeben zu haben, denn die Fußballer standen am Jahresende in ihrer Spielklasse schon an erster Stelle. Gründungsmitglied Willi Mühlbauer, der Großvater von Willi Mühlbauer, der heute in der dritten Generation diese Tradition fortsetzt, war schon damals für den Fußball aktiv.

1930 trat der TSV Grünwald aus dem Turngau München aus und schloss sich dem oberbayerischen Turngau an. Außerdem wurde eine Jungtrommlerguppe gebildet, die zum 70. Geburtstag Sr. Kgl. Hoheit Prinz Alfons von Bayern trommeln durfte.

Schon 1931 konnte der TSV beim Gauturnfest in Bad Aibling den Wanderpreis erringen. Auch bei anderen Veranstaltungen waren die Grünwalder Turner durchaus erfolgreich.

Überlegungen, einen Platz zu erwerben und eine eigene Turnhalle zu bauen, konnten auf Grund der weiteren politischen Entwicklung nicht verwirklicht werden.

In den Jahren 1933 bis 1945 wurde der TSV Grünwald auch von staatlicher Seite unterstützt.

Nach dem Krieg brauchte der Verein eine verhältnismäßig lange Zeit, um durch die amerikanische Militärregierung eine Lizenz zur Neuaufnahme der sportlichen Arbeit zu erhalten. Da auch Platznot bestand, konnte sich anfangs nur eine Wintersportabteilung entwickeln, deren Mitglieder an vielen Wettkämpfen erfolgreich teilnahmen und auf der Eierwiese sogar eine Sprungschanze errichteten.

1949 griff der Ehrenvorsitzende Martin Kneidl den Gedanken an eine eigene Turnhalle wieder auf. Es wurde zuerst in Eigenhilfe ein Sportplatz gebaut. Ein Jahr später begannen die Mitglieder mit Hilfe anderer Grünwalder Vereine, in freiwilligen Arbeitsstunden die Baugrube für die geplante Turnhalle auszuheben. 1952 begann der Bau der Turnhalle, die Einweihung fand 1954 statt.

Sonnenwendfeiern wurden auf der Eierwiese abgehalten, eine Boxabteilung entstand.

1950 stießen Alex Kayser und Siegfried Rethfeldt zum Verein, Willi Lohrum war zu dieser Zeit bereits im TSV Grünwald tätig. Diese Personen sollten das Vereinsgeschehen in den kommenden Jahren maßgeblich bestimmen.

1953 starb der Gründer und Förderer des TSV Grünwald, Martin Kneidl. Er wurde unter großer Anteilnahme der Grünwalder Bevölkerung zu Grabe getragen.

Ein Jahr später hatte der TSV Grünwald 444 Mitglieder, davon 194 Erwachsene und 250 Kinder. Schon damals lag das Engagement der Vereinsleitung in der Jugendarbeit. Viele Kinder Grünwalds haben unter Alex Kayser und Marga Rethfeldt ihre ersten turnerischen Schritte unternommen und halten bis heute dem Verein die Treue.

Einige neue Abteilungen entstanden in diesen Jahren, 1960 wurden auf Wunsch vieler Mitglieder Gymnastikstunden für Frauen und Männer gemeinsam eingeführt, eine Gruppe für Skigymnastik entstand, das erste Trampolin wurde angeschafft. Die Eröffnung der Schwimmhalle in der Sportschule brachte einen gehörigen Mitgliederschub, der Verein hatte 1965 über 1.000 Mitglieder, am 1.1.1967 waren es bereits 1.700, zwei Jahre später 2000. Die schnell anwachsende Mitgliederzahl warf immer dringender die Frage nach ausreichenden Sportstätten auf. 1981 wurde mit dem Bau der Dreifachhalle begonnen, die 1983 eingeweiht werden konnte. Damit hatte der TSV Grünwald ein eigenes Vereinsheim erhalten. Auch eine Geschäftsstelle konnte nun eingerichtet werden.

Der Verein wuchs weiter, zusätzliche Abteilungen wurden gegründet, die Mitglieder errangen bei Wettkämpfen nicht nur auf bayerischer Ebene beachtliche Erfolge.

Als im Jahre 1993 die Sportschule aus Grünwald nach Oberhaching umzog und die Gemeinde Grünwald das Gelände erwarb, hatte der TSV zunächst mit einem deutlichen Mitgliederrückgang zu kämpfen.

Durch die Initiative von Alfred Ruoff und zahlreichen Mitstreitern widmete sich der TSV vermehrt dem Fitness- und Gesundheitssport und konnte so wieder mehr Grünwalder für den Sport im Verein begeistern.

Heute ist der TSV Grünwald einer der größten Breitensportvereine im Landkreis München mit rund 4800 Mitgliedern und mehr als 30 Sportarten.